Warum ich trotz aller Bedenken gegenüber der Kernenergie dennoch dafür bin, dass sie als "grüne Energie" weiter erforscht und entwickelt werden sollte, habe ich versucht, in den Grundgedanken als Hypothese zu formulieren. Mehr noch:
Seitdem ich mich intensiver mit der Kampagne "Erneuerbare Energie" und "Deutschland ist erneuerbar", die inzwischen von den meisten Parteien, Umweltschutzverbänden usw. unterstützt wird, auseinandergesetzt habe, ist der Zweifel an der Uneigennützigkeit und Wissenschaftlichkeit dieser Losungen gewachsen.
Ich denke, dass es sinnvoll ist, Energie auf unterschiedlichste Art zu gewinnen, je nach den unterschiedlichen geologischen etc. Voraussetzungen, so weit wie möglich dezentralisiert und unter staatlicher Kontrolle, und die Erforschung von Alternativen zügig voranzutreiben.
Die Kernenergie aus dieser Entwicklung auszuklammern erscheint mir ein Anachronismus, der nicht "back to the roots" führen wird, sondern möglicherweise in eine soziale Katastrophe. Für keine der von den Atomkraftgegnern favorisierten Energiegewinnungsmethoden gibt es Langzeitstudien, die es gerechtfertigt erscheinen ließen, ein hoch entwickeltes Wirschaftssystem zu 100% auf sogenannte erneuerbare Energien umzustellen.
Der private Energiebedarf wird meiner Meinung nach von den Aktivisten völlig überbewertet. Es ist ein zweischneidiges Schwert, die persönlichen Bedürfnisse nach Luxus und Sicherheit, die in den unterschiedlichen Generationen und sozialen Schichten eine große Rolle spielen, politisch zu instrumentalisieren. Sollte die Folge der "Energiewende" dazu führen, dass zeitweilig der Strom abgeschaltet werden muss (zuerst in Privathaushalten), was sehr gut möglich ist, oder dass Atomstrom (vielleicht sehr teuer) aus dem Ausland eingekauft werden muss, wenn dort überhaupt Strom übrig ist, dann könnte die derzeit herrschende Anti-Atomkraft-Partystimmung in Aggression umschlagen.
Viel schlimmer aber wäre: Deutschland hätte sich aus der internationalen wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung nachhaltig (!) ausgeklinkt.
Im übrigen ist die Bezeichnung "erneuerbare Energie" ein Kennzeichen für den bereits vollzogenen Ausstieg aus wissenschaftlichem Denken: Physikalisch betrachtet ist sie blanker Unsinn.
Die Frage des Machbaren ist immer noch physikalischer Natur. Und die Vermengung von Physik und politischer Parole "Deutschland ist erneuerbar" ("Plan" von Greenpeace) unterstellt bei den Protagonisten einen hohen Bildungsdefizit in der Physik, aber dieser Mangel ist ja allgemein bekannt.
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