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Mittwoch, 1. Juni 2011

Greenpeace schlägt verzweifelt die Werbetrommel

Greenpeace sammelt aktuell Unterschriften für einen schnelleren Ausstieg aus der Atomkraft. Der geplante Ausstiegstermin, 2022, aus der Atomkraft sei "Viel zu spät! Denn Fukushima zeigt, dass diese Risikotechnologie nicht beherrschbar ist."

Obwohl aus der Sicht von Greenpeace die Technologie nicht beherrschar ist, sich also jede Minute ein Gau ereignen kann, darf der letzte Meiler trotzdem bis 2015 stehen bleiben. Wenn etwas nicht beherrschbar ist und die tödliche Gefahr, die Greenpeace sieht, sich erfahrungsgemäß nicht an Termine hält, wieso macht Greenpeace dann ein Zugeständnis bis 2015? Entweder sind die AKW doch sicher genug, um noch 4 Jahre betrieben werden zu können, oder Greenpeace setzt das Leben der Menschen aufs Spiel.

In Fukushima wurden mehrere Fehler nachgewiesen, die z.B. in Deutschland zum Entzug der Betriebserlaubnis geführt hätten. Richtig ist: Fukushima hat gezeigt, was bei mangelnder Betriebssicherheit und fehlender Kontrolle passieren kann. Aber der Unfall kann unmöglich die Kernenergie insgesamt in Frage stellen, so wenig wie das Ehec-Bakterium, das, im Unterschied zum Gau in Fukushima, Todesopfer gefordert hat, die Landwirtschaft im Allgemeinen, sondern vielleicht bestimmte Betriebsgrößen und Geschäftsgebahren in Frage stellen kann.

Die Forderung nach einer "vollständigen Stromversorgung mit Erneuerbaren bis 2050" hat für die Bewohner der Erde  Konsequenzen, die Greenpeace unterschlägt: Diese Zahlenangaben, die von der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) am 9.5.11 in einer Studie veröffentlicht wurden, an deren Erarbeitung übrigens auch Greenpeace International und der WWF beteiligt waren, setzen es wie selbstverständlich voraus, dass zwei Drittel der Menschheit entweder von der Erdobfläche verschwunden sein werden oder in bitterster Armut leben müssen. (Zur Begründung: IPCC - Erneuerbare Energie kann weltweiten Energiebedarf nicht decken)
Die Zahlenangaben des IPCC wurden von Lewis Page untersucht, der zu dem Ergebnis kommt, dass der Anteil der Erneuerbaren 2050 nur etwa 20 Prozent betragen wird, wobei die Energieeinsparungen im privaten Lebensbereich der Europäer weltweit ohne positive Auswirkungen bleiben werden.

Greenpeace drängt auf schnelle Entscheidungen, einen "Point of no return" - bevor zuviele Menschen anfangen nachzurechnen wie Lewis Page. Warum diese Eile?

Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Quelle: Parabeln II
 

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