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Sonntag, 15. Mai 2011

Erdgas - eine saubere Brückentechnologie?

Der beschleunigte Atomausstieg zu Gunsten der erneuerbaren Energie hat Konsequenzen, um die es derzeit viel Streit gibt. Die Bundesregierung setzt auf die Brückentechnologie Gas. Damit verbindet sie die Hoffnung auf dauerhaft niedrige Preise. Die konventionellen Gasvorräte gehen ebenso wie das Erdöl zu Ende, so dass die Unabhängigkeit von sich verteuernden Gaslieferungen aus dem Ausland ein wichtiges Argument ist.
Gestützt wird die Favorisierung des Gases durch eine Studie des Europäischen Zentrums für Energie- und Ressourcensicherheit am Londoner King's College, die ein dauerhaftes Gasüberangebot aus unkonventionellen Quellen in Europa festgestellt hat. (s. Fichtner, Nicolai: Brückentechnologie Schiefergas. Neues Gas macht Europa mächtiger, in: FTD, 06.05.2011).

In NRW z.B. werden große Erdgasvorkommen vermutet, die Deutschland für 20 Jahre mit Erdgas versorgen. (WDR5: Streit um Erdgas-Bohrungen, zuletzt 11.05.2011).

Mit der Umstellung auf Erdgas als neue Brückentechnologie sind aber aus meiner Sicht mehrere Fragen verbunden, zunächst die folgenden:
  • Welchen Vor- oder Nachteil bietet Erdgas im Vergleich zur Kernenergie in Bezug auf die Erderwärmung?
  • Welche Risiken beinhaltet die Förderung von Erdgas bezüglich des dabei entstehenden radioaktiven Abfalls?
  • Welche Techniken/Chemikalien müssen eingesetzt werden, um Erdgas unkonventionell fördern zu können?
  • Wurden bzw. werden Erfahrungen, die mit den unkonventionellen Fördertechniken im Ausland gemacht wurden, ausgewertet? Von wem? 
  • Welchen Strompreis wird der Verbraucher bezahlen müssen, wenn alle  mit dem Einsatz von Erdgas verbundenen Kosten, einschließlich Versicherungen, umverteilt werden?

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